Therapien/Behandlungen

Ziele

Nach der Behandlung des jeweiligen Störungsbildes soll der Patient in der Lage sein, seine neu erlernten Fähigkeiten korrekt und uneingeschränkt in Alltagssituationen zu gebrauchen.

 

1. Ziele der Sprachtherapie

 

Die Sprachtherapie dient der Anbahnung, der Wiederherstellung, der Besserung und dem Erhalt der sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten. Sie ist ebenfalls für die Korrektur des Schluckvorganges gedacht. Es werden Maßnahmen zur Anbahnung sprachlicher Äußerungen und zum Aufbau des Sprachverständnisses unter Berücksichtigung des kindlichen Entwicklungsstandes ergriffen. Außerdem werden Methoden zur Erweiterung des Wortschatzes und zur Wortfindung durchgeführt. Die Verbesserung der grammatischen Fähigkeiten und die Förderung der korrekten Aussprache von Lauten und Wörtern sind ebenfalls ein Aspekt der Sprachtherapie. Des Weiteren stellt die Übertragung des neu Erlernten in die Spontansprache einen wichtigen Bestandteil der Sprachtherapie dar.

2. Ziele der Sprechtherapie

 

Die Sprechtherapie dient der Besserung, dem Erhalt oder der Wiederherstellung der koordinierten, motorischen und sensorischen Sprechleistungen. Auch die Korrektur des Schluckvorganges ist ein Bestandteil der Sprechtherapie. Es werden Maßnahmen zu der gezielten Anbahnung und Förderung der korrekten Artikulation von Lauten und zu der Sprechgeschwindigkeit ergriffen. Hierzu gehören auch die Verbesserung der am Sprechvorgang beteiligten Muskelfunktionen und deren Koordination. Es wird die Artikulationsmotorik verbessert, die am Sprechvorgang beteiligt ist (z.B. Lippen- und Zungenmotorik). Der Sprechablauf wird normalisiert und unflüssige Sprechanteile werden reduziert, d.h. es wird eine bewusste Steuerung und Kontrolle eines flüssigen Sprechablaufs eingeübt.

3. Ziele der Stimmtherapie

 

Das Ziel der Stimmtherapie ist die Wiederherstellung, Besserung und Erhaltung der stimmlichen Belastbarkeit und der stimmlichen Kommunikationsfähigkeit. Die Verbesserung der Stimmqualität und der ökonomische Stimmgebrauch sind ebenfalls Bestandteile der Behandlung. Die eigene Stimmwahrnehmung nimmt insbesondere bei Kindern eine wichtige Rolle ein. Bei der Stimmtherapie werden Maßnahmen zur Regulierung von Atmung, Phonation, Artikulation und Schluckvorgängen ergriffen. In den Behandlungen wird u.a. eine physiologische Atmung aufgebaut. Des Weiteren wird an der Tonusregulierung der Muskulatur gearbeitet, die an der Atmung, der Stimmgebung und dem Sprechen beteiligt ist. Die stimmliche Effizienz soll durch eine gesteigerte Resonanzwirkung erhöht werden.

4. Ziele der Myofunktionellen Therapie (Schlucktherapie)

 

Bei der Myofunktionellen Therapie geht es darum, den falschen Schluckablauf zu korrigieren. Auch die gestörten orofazialen Muskelfunktionen (Mund-, Lippen-, Zungenmuskulatur) werden verbessert. Bestehen gleichzeitig Störungen in den Bereichen der Körperhaltung, der Körpersymmetrie, der Augen-Handkoordination, der Konzentration oder der Zwerchfellfunktion, werden auch hier Maßnahmen zur Verbesserung ergriffen.
Durch Lippenübungen werden die umgebenden Muskeln mittrainiert. Die mimischen Muskeln, die Kau- und Gaumensegelmuskeln werden gestärkt. Des Weiteren erfolgen Übungen zur Stärkung der Zungenmuskulatur zu denen auch spezielle Ansaugübungen zur Verbesserung des Anhebens und Ansaugens des Zungenmittelteils gehören. Durch diese Übungen wird die korrekte Zungenruhelage am Gaumen eingeübt. Dies ist die wichtigste Voraussetzung für den korrekten Schluckablauf.

5. Ziele der Behandlung auditiver Verarbeitungs- und
    Wahrnehmungsstörungen (Hörtherapie)

 

Bei der Therapie einer AVWS werden u.a. Hörtrainings durchgeführt. Hier werden spezielle technische Geräte verwendet, die auditive Reize durch Töne und Geräusche erzeugen, auf die reagiert werden muss. Außerdem gibt es besondere Computerprogramme, die die auditiven Fähigkeiten fördern. Durch diese Programme werden u.a. die Hörmerkspanne, die auditive Diskriminationsfähigkeit und die auditive Aufmerksamkeit geschult. Auch das Richtungshören, die Nutzschall-Störschall-Trennung sowie das dichotische Hören etc. werden mit Hilfe der Computerprogramme verbessert.

Vor den Behandlungen erfolgen eine umfassende Diagnostik und die Erstellung eines individuellen Behandlungsplans.
Die Beratung der Eltern sowie der Austausch mit Ärzten, Heilpädagogen, Psychologen, Erzieherinnen etc. stellt einen Teil der Therapie dar.

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